Von Hunden, Katzen und Feuerwehrmännern

oder: wie SingleMamas hysterisch werden

Wenn jeder Morgen so wie dieser beginnen würde, wäre ich vermutlich innerhalb von zwei Wochen komplett ergraut oder ich hätte mir alle Haare ausgerauft. Auf jeden Fall kann ich heute einige Falten zu der sowieso schon aussagekräftigen Topographie meines Gesichts hinzuaddieren.

Gestern muss die bereits des öfteren erwähnte Mama-Katze inzwischen so viel Vertrauen in mich gefasst haben, daß sie durch die bei schönem Wetter am Nachmittag und Abend immer offen stehende Gartentür ins Haus gelaufen ist. Bemerkt habe ich dies jedoch nur, weil der Hund, der Katzen fast genauso wie Pferde hasst, abends wie irre im Wohnzimmer bellte. Als ich nachschaute, fand ich auf dem Esszimmertisch eine buckelnde und fauchende Mama-Katze vor, die bei meinem Anblick sofort Reißaus nahm – leider jedoch nicht wieder in Richtung Garten sondern nach oben auf den Speicher.

Als ich ihr dorthin folgte, saß sie auf einem der Dachbalken und war durch nichts dazu zu bewegen, dort wieder herunter zu kommen. Ich ließ sie also in Ruhe, hielt die Gartentür bis spät in die Nacht hinein offen und als ich gegen Mitternacht oben noch einmal nachschaute, war die Katze nicht mehr zu sehen und ich nahm an, sie hätte inzwischen das Haus verlassen.

Daß sie dies jedoch nicht getan hat, musste ich heute morgen um fünf feststellen: als ich ins Treppenhaus trat, sah ich die Katze, die versucht hat, durch das auf Kipp stehende Fenster im ersten Stock nach draußen zu gelangen und dort jetzt eingeklemmt in der Luft hing.

Mit vier übereinandergezogenen Gartenhandschuhen versuchte ich sie aus dem Fenster herauszubekommen – keine Chance. Das Fenster ließ sich auch nicht aushängen. Über eine Stunde lang hampelte ich heulend mit der Katze herum, der Hund bellte im Wohnzimmer in einer Tour, wovon dann auch die Kleine wach wurde.

Sie kam dann auf die grandiose Idee „Ruf doch die Feuerwehr an“. Na klar, warum habe ich daran nicht selbst gedacht? Der Herr am anderen Ende der Leitung wird seine liebe Not gehabt haben, meinem hysterischen Gestammel einen Sinn zu entnehmen, versprach dann jedoch, daß er einen Kollegen vorbeischicken wolle.

Der kam dann auch schon nach 5 Minuten – praktischerweise wohnt er keine 300 Meter von mir entfernt. Er hat es auch nach einigen Minuten geschafft, die Katze zu befreien und brachte sie nach draußen – sie war nicht in der Lage, richtig zu laufen, im besten Fall wird nur ihre Hinterpartie komplett eingeschlafen und gefühllos sein, wer weiß, wie lange sie schon dort im Fenster klemmte.

Nun versuche ich den Katzenschutzbund zu erreichen, damit er Mama und Kinder mitnimmt und sich darum kümmert. Sobald die Kleinen mobiler geworden wären, hätte ich sowieso einschreiten müssen, bevor sie herrenlos durch die Gegend streunen und womöglich überfahren werden.

Was der Feuerwehrmann von der hysterischen Frau im Pyjama mit verheultem Gesicht gedacht hat, möchte ich gar nicht wissen. Wenigstens habe ich es vorher geschafft, mir die Haare zu kämmen.

Update: die Dame vom Schutzbund wird nicht selbst kommen, ich soll nach Feierabend die Kleinen in einen Korb packen und sie ihr bringen. Dann will sie mir auch eine Falle leihen, damit ich die Mutter einfangen kann ...
Damned, ich bin erst weit nach fünf wieder zuhause - hoffentlich hat sich die Mama bis dahin so weit erholt, daß sie nach den Kleinen schauen kann, sie waren ja schon die ganze Nacht alleine.
Mir ist grad nach Heulen.
Mal schauen, ob ich noch andere Tierhilfe-Adressen bekomme - irgendwie behagt mir das nicht.
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