Mut
Religion ist ein Thema, über das man stundenlang und ohne Ende diskutieren kann, ohne einen gemeinsamen Nenner zu finden. Entweder man glaubt oder man glaubt nicht - nur so ein bißchen geht nicht.
Früher war ich mal sehr aktiv in unserer Kirche. Sang im Kirchenchor, bereitete Kinder- und Jugendmessen vor, habe mich dafür eingesetzt, daß auch Mädchen Messdiener werden dürfen und habe mich dort insgesamt sehr engagiert.
Und das alles, obwohl ich von zu Hause aus nicht religiös erzogen wurde: meine Eltern schickten mich, weil es in der (katholischen) Schule so gewünscht wurde, jeden Sonntag morgen in die Messe, blieben jedoch selbst zuhause. Auch sonst war Gott bei uns kein Thema.
Als ich 17 war, starb ein guter Freund von mir bei einem Autounfall. Mit 18 verlor ich einen weiteren guten Bekannten bei einem Motorradunfall. Wenig später erkrankte eine Freundin von mir unheilbar an Krebs. Zu dieser Zeit fing ich an zu zweifeln: Warum lässt ein angeblich so gütiger Gott so etwas zu?
Auch die Krankheit meines Vaters, der dem Tod in den letzten Jahre einige Male von der Schippe gesprungen ist, hat nicht viel zu meiner Glaubensfestigkeit beigetragen.
Durch die 8 Jahre mit Mottes Vater dann habe ich jeglichen Glauben verloren. Die Zweifel, warum mir das alles passiert, konnte ich nicht mehr mit Gott in Einklang bringen.
Und so wird auch meine Tochter völlig unreligiös erzogen: ich war noch nie mit ihr (außer zu ihrer Taufe) in der Kirche und über Gott haben wir noch nie gesprochen. Sie wird sich selbst im Laufe der Zeit ein Urteil darüber bilden können.
In der Schule hat sie nun Religionsunterricht und ist davon so begeistert, wie ich es in meinen Kinder- und Jugendzeiten war. Vorgestern brachte sie das Kindermutmachlied mit und es geht mir seitdem nicht mehr aus dem Kopf:
Wenn einer sagt: Ich mag Dich, Du, ich find Dich ehrlich gut.
Dann krieg ich eine Gänsehaut und auch ein bisschen Mut.
Wenn einer sagt: Ich brauch Dich, Du, ich schaff es nicht allein.
Dann kribbelt es in meinem Bauch, ich fühl mich nicht mehr klein.
Wenn einer sagt: Komm, geh mit mir, zusammen sind wir was.
Dann werd ich rot, weil ich mich freu. Dann macht das Leben Spaß.
Gott sagt zu Dir: Ich hab Dich lieb. Ich wär so gern Dein Freund!
Und das, was Du allein nicht schaffst, das schaffen wir vereint.
Jetzt kann ich nicht unbedingt sagen, daß dieses Lied in irgendeiner Weise irgendetwas zur Erneuerung meines Glaubens beitragen könnte.
Aber mir wird klar, daß ich gerne mal wieder ein bißchen Mut hätte, daß ich mich verdammt klein fühle und auch wieder gerne Spaß am Leben spüren möchte.
Früher war ich mal sehr aktiv in unserer Kirche. Sang im Kirchenchor, bereitete Kinder- und Jugendmessen vor, habe mich dafür eingesetzt, daß auch Mädchen Messdiener werden dürfen und habe mich dort insgesamt sehr engagiert.
Und das alles, obwohl ich von zu Hause aus nicht religiös erzogen wurde: meine Eltern schickten mich, weil es in der (katholischen) Schule so gewünscht wurde, jeden Sonntag morgen in die Messe, blieben jedoch selbst zuhause. Auch sonst war Gott bei uns kein Thema.
Als ich 17 war, starb ein guter Freund von mir bei einem Autounfall. Mit 18 verlor ich einen weiteren guten Bekannten bei einem Motorradunfall. Wenig später erkrankte eine Freundin von mir unheilbar an Krebs. Zu dieser Zeit fing ich an zu zweifeln: Warum lässt ein angeblich so gütiger Gott so etwas zu?
Auch die Krankheit meines Vaters, der dem Tod in den letzten Jahre einige Male von der Schippe gesprungen ist, hat nicht viel zu meiner Glaubensfestigkeit beigetragen.
Durch die 8 Jahre mit Mottes Vater dann habe ich jeglichen Glauben verloren. Die Zweifel, warum mir das alles passiert, konnte ich nicht mehr mit Gott in Einklang bringen.
Und so wird auch meine Tochter völlig unreligiös erzogen: ich war noch nie mit ihr (außer zu ihrer Taufe) in der Kirche und über Gott haben wir noch nie gesprochen. Sie wird sich selbst im Laufe der Zeit ein Urteil darüber bilden können.
In der Schule hat sie nun Religionsunterricht und ist davon so begeistert, wie ich es in meinen Kinder- und Jugendzeiten war. Vorgestern brachte sie das Kindermutmachlied mit und es geht mir seitdem nicht mehr aus dem Kopf:
Wenn einer sagt: Ich mag Dich, Du, ich find Dich ehrlich gut.
Dann krieg ich eine Gänsehaut und auch ein bisschen Mut.
Wenn einer sagt: Ich brauch Dich, Du, ich schaff es nicht allein.
Dann kribbelt es in meinem Bauch, ich fühl mich nicht mehr klein.
Wenn einer sagt: Komm, geh mit mir, zusammen sind wir was.
Dann werd ich rot, weil ich mich freu. Dann macht das Leben Spaß.
Gott sagt zu Dir: Ich hab Dich lieb. Ich wär so gern Dein Freund!
Und das, was Du allein nicht schaffst, das schaffen wir vereint.
Jetzt kann ich nicht unbedingt sagen, daß dieses Lied in irgendeiner Weise irgendetwas zur Erneuerung meines Glaubens beitragen könnte.
Aber mir wird klar, daß ich gerne mal wieder ein bißchen Mut hätte, daß ich mich verdammt klein fühle und auch wieder gerne Spaß am Leben spüren möchte.
SingleMama - 2007.09.22, 11:08
Seelenleben
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