Telefonat mit Omi
Seit Weihnachten hab ich mich nicht mehr bei meiner Oma gemeldet und weil ich sonst eh nix zu tun hatte (außer vielleicht meine Buchhaltung ...), wollte ich ein kurzes Lebenszeichen von mir geben (die Unterhaltung wurde im breitesten Gladbacher Platt geführt - aus Rücksicht auf die Nicht-Gladbacher hier in Hochdeutsch wiedergegeben):
Ich: hallo Omi, ich bins, Claudia
Omi: ach, Claudia, schön, daß du anrufst im Hintergrund dröhnt mit ohrenbetäubender Lautstärke der Fernseher
Ich: na, Omi, wie geht es Dir?
Omi: ach, Kind, mein Rücken (wahlweise auch Füße, Kopf, Beine ...) ich konnte heute noch nicht mal zum Friedhof gehen
oha, es muss was schlimmes sein, seit 13 Jahren geht meine Oma zweimal täglich zum Grab meines Opas und pflückt heruntergefallene Blätter von der Erde
Ich: ach nee, was ist denn los?
Omi: ja, Kind, ich hab mich verhoben ... es folgt in Maschinengewehrgeschwindigkeit eine ausführliche Krankengeschichte, angefangen von der Ursache, über Doktorbesuch bis zum augenblicklichen Empfinden ... aber ich hoffe, morgen geht es wieder besser
Ich: ja, das hoffe ich auch, dann wünsche ich Dir gute Besserung
Omi: danke, Kind, tschüss
Als ich den roten Knopf meines Telefons betätige, stelle ich fest, daß dieses Gespräch tatsächlich 1 Minute und 12 Sekunden gedauert hat ... mit niemandem telefoniere ich lieber als mit meiner Omi ...
Ich: hallo Omi, ich bins, Claudia
Omi: ach, Claudia, schön, daß du anrufst im Hintergrund dröhnt mit ohrenbetäubender Lautstärke der Fernseher
Ich: na, Omi, wie geht es Dir?
Omi: ach, Kind, mein Rücken (wahlweise auch Füße, Kopf, Beine ...) ich konnte heute noch nicht mal zum Friedhof gehen
oha, es muss was schlimmes sein, seit 13 Jahren geht meine Oma zweimal täglich zum Grab meines Opas und pflückt heruntergefallene Blätter von der Erde
Ich: ach nee, was ist denn los?
Omi: ja, Kind, ich hab mich verhoben ... es folgt in Maschinengewehrgeschwindigkeit eine ausführliche Krankengeschichte, angefangen von der Ursache, über Doktorbesuch bis zum augenblicklichen Empfinden ... aber ich hoffe, morgen geht es wieder besser
Ich: ja, das hoffe ich auch, dann wünsche ich Dir gute Besserung
Omi: danke, Kind, tschüss
Als ich den roten Knopf meines Telefons betätige, stelle ich fest, daß dieses Gespräch tatsächlich 1 Minute und 12 Sekunden gedauert hat ... mit niemandem telefoniere ich lieber als mit meiner Omi ...
SingleMama - 2006.03.15, 23:36
Alltäglicher Wahnsinn
leider nur noch in erinnerungen.. da schon lange gestorben..
aber ein Bild habe ich noch immer vor Augen..
Da sie beinahe blind war, hat sie abends immer mit dem Gesicht vor dem Fernseher gesessen.. wenn es ein Fußballländerspiel gab ;-)
Sie war ein begeisterter Fußballfan..
und heute.. sitzt meine Mam , so vor dem Fernseher.. das Augenleiden hat sich vererbt....
und irgendwann wahrscheinlich ich auch...
von meiner andere Oma habe ich immer ein anderes Bild in Erinnerung: wie sie das Brot immer vor der Brust in Scheiben geschnitten hat ... aber sie ist auch schon drei Jahre tot
Dir einen schönen Tag
*knuddel*