... denke ich mir seit gestern nachmittag und seitdem geht es auch wieder bergauf.
Mit meiner Kleinen habe ich gestern nachmittag angefangen, den künstlichen Weihnachtsbaum aufzubauen. Naja, eigentlich wollten wir den Baum gestern komplett fertig machen, doch ich habe den Zeitfaktor unterschätzt.
Herrlich so ein künstlicher Baum: er liegt in der Verpackung, zerteilt in vier Teile, und hat den Charme eines Klappschirmes. Das Prinzip ist ähnlich, man stecke alle Teile zusammen, klappe dann die Äste auf und fummele dann die einzelnen Zweige so auseinander, daß das Bäumchen möglichst echt ausschaut. Und das dauert ...
Währenddessen wurde ich die ganze Zeit beschallt von
Banaroo - momentan DIE Lieblingsband meiner Tochter. Ich finds
zum Kotzen ja gar nicht so übel, bin im Gegenteil froh, daß sie nicht die Vorliebe Ihrer Kindergartenfreunde für Ralf Zuckowski und Konsorten teilt - aber nach dem 400. mal
Coming Home For Christmas konnte ich es doch nicht mehr hören und entwickelte bereits eine Allergie in Form von Zickigkeit, wenn meine Tochter sich dem CD-Player nur auf zwei Metern näherte ... Erbarmungslos fand sie jedoch immer wieder den Knopf zum Neustart.
Nachdem wir den Baum in die nötige Form gebracht haben, widmete ich mich der Beleuchtung. Nun habe ich ein Faible für viel Licht am Baum und deshalb friemelte ich dann auch eine 200er-Lichterkette durch die Äste. Als diese Fleißarbeit beendet war, war auch schon Bettzeit für meine Süße angesagt und erst nachdem ich ihr hoch und heilig versprochen habe, mit dem Schmücken des Baumes zu warten, bis sie heute nachmittag aus dem Kindergarten kommt, konnte ich sie dazu bewegen, in die Kiste zu springen.
Und so werde ich gleich schon einmal die roten Äpfel aus dem Keller hervorholen, ggf. abstauben, die Strohsterne aus der Tüte herausholen und entwirren - dann ist alles für heute nachmittag bereit. Dann lasse ich meine Tochter alleine den Baum schmücken, auch wenn ich weiß, daß das Ergebnis etwas gewöhnungsbedürftig ist: der Baum ist 180 cm, meine Tochter jedoch knapp 100 cm groß. Demnach wird nur die untere Hälfte mit Äpfeln und Strohsternen überladen sein, während oben nix hängt. Trotzdem werde ich andächtig vor dem geschmückten Baum verharren, meine Tochter wird stolz sein und erst wenn sie schon im Bett ist, nehme ich alles wieder ab und schmücke gleichmäßig neu - okay, nicht ganz fair, ich weiß ...
Gestern abend noch ein langes Telefonat mit meiner Mutter geführt. Sie merkte natürlich sofort, daß etwas nicht stimmte und ich habe ihr dann einfach alles mal gebeichtet. Entgegen meiner Befürchtungen hat sie die Nachricht von der Abtreibung ganz locker aufgenommen, ihr einziger Kommentar war, daß sie es wohl genauso gemacht hätte, ansonsten stände ich jetzt mit zwei Kindern da und wäre den Idioten noch lange nicht los. Geschimpft hat sie natürlich, daß ich nicht direkt mit ihr gesprochen habe, das hätte mir sicherlich gut getan und ich würde jetzt nicht so sehr daneben liegen. Womit sie wohl auch (wieder einmal) recht hat.
Mami, ich hab Dich lieb.